LYRIK ATTACK faßt die letzten 20 Jahre der Lyrik Editionen von Reiner Uthoff neu zusammen. Seine Sprache ist direkt und daher für das Genre Lyrik ungewohnt. "Politik ist Programm nach außen - Lyrik ist Programm nach innen". So hat er einmal auf die Frage geantwortet, wie er seine Existenzen als politischer Kabarettist und Autor des "Münchner Rationaltheaters", Essayist und Lyriker vereint oder trennt. Seine Lyrik ist vielleicht die spannungsreiche Synthese von beidem, von Erfahrung und Unerfahrbarkeit, Dialektik der politischen Wirklichkeit und Sehnsucht nach gültigen Bildern der wahren Erinnerung.

Warum ist Deutschland von allen Ländern der Welt heute der schwächste "Lyrik - Standort"? Liegt es an der Regierung, an den Verlagen, am Volk oder am ADAC? Man sollte sich vielleicht an den Gedanken gewöhnen, daß es an den Autoren liegt, die die vergangenen 50 Jahre am Seziertisch der Sprache verbracht haben, in den Wort - Anatomien Worthülsen seziert und auf Gehirnströme untersucht haben. Es gibt wohl nur sehr wenige Lyriker in diesem Land, die wie Juan Gelmann in Argentinien oder Jewtuschenko und Nina Zwetajewa in Rußland Themen behandelt haben, die das Volk "angehn". Vielleicht ist Reiner Uthoff in Deutschland die große Ausnahme, weil er diese Lyriker in den 70er Jahren ins Deutsche übertragen und dabei erfahren hat, daß die Sprache nichts bewirken kann, wenn sie sich die Kraft ihrer Bildersprache nicht aus den Sorgen der Menschen und den Problemen der Zeit holt. Reiner Uthoff ist Zeit seines Lebens in Österreich und sogar der Schweiz mehr gelesen worden als in Deutschland , obwohl er seit 35 Jahren in München lebt ("München, - eine Stadt unter mentalem Denkmalschutz, die immer noch auf die zweite Verurteilung durch Oskar Panizza wartet"). Auch seinen ersten und einzigen Literaturpreis hat er von einer französischen Akademie bekommen.Wenn er sagt "wenn mein Gedicht oft als politisch missverstanden wird, hat es sich gut entwickelt", weiß er, wovon er spricht, - von derGesellschaft, in der er lebt. 

VERLAGSMITTEILUNG

Erstmals ist es gelungen, mit einem Lyrikband eines deutschsprachigen Autors in Seller - Ränge vorzustoßen: Der auf der Buchmesse  in Frankfurt mit starkem Interesse aufgenommene Band

R. Uthoff:         Lyrik Attack         250 Seiten  /  ¥ 11,00 

erreichte eine der höchsten Auflagen der Lyrik- Editionen in den letzten Jahren

davon:

Der Verlag strebt zur Überwindung der Stagnation im Buchhandel auch für andere Autoren des Verlages neue Formen interaktiven Event - Marketings nach Vorbild der amerikanischen Vermarktung der sog. „Slum Poetry“ an Treffpunkten der jungen Generation an, die sich gerade für den Bereich Kurzroman und Lyrik aufgeschlossen zeigt. Das Verlagskonzept heißt kurz wie griffig: beat for poetry ( Anlage )

Das Buch „Lyrik Attack“ soll bis Ende 2003 in  weitere Sprachen übersetzt werden und damit dürfte R. Uthoff  einer der bekanntesten Lyriker deutscher Sprache sein. Der Buchhandel ist nach den Erfahrungen des Verlages dabei, die Trends der jungen Generation zu verschlafen. R.Uthoff hat bisher als Autor von Hoffmann & Campe, dem Europäischen Verlag Wien und dem Ossietzy - Verlag Berlin 5 Lyrikbände und einige Sachbücher zum Strafvollzug und zur Randgruppenproblematik vorgelegt und mußte dabei feststellen, daß die großen Verlage über 90% ihres gesamten Werbeetats auf die bei ihnen vertraglich gebundenen Bestseller – Autoren konzentrieren. Bei m.t.v. werden alle diesbezüglichen Aufwendungen paritätisch verwaltet, sodaß junge Autoren mit ihren Erstlingswerken die gleichen Chancen erhalten wie bereits etablierte Autoren. Der Verlag strebt eine engere Bindung zwischen Autor und Leser an.