Ich gebe zu, nicht alle Definitionen stammen von uns. Ein Zitat stammt von Heiner Müller , einige Zitate sind von Thomas Freitag , zwei von Norbert Blüm und eins von Mobutu oder Heiner Geißler. Ein weiteres ist von Jassir Arafat oder Manfred Stolpe, eins von Hilde Benjamin oder Rita Berghofer - Weichner, oder heißt sie Mathilde Süßmuth ? Diese Zitate sind nicht gekennzeichnet. Wer sie errät, bekommt ein Freiexemplar.

Sicherlich werden auch andere Kollegen oder Politiker Definitionen finden, von denen sie meinen, wir hätten sie ihnen geklaut. Nach 30 Jahren Kabarett haben wir viel im Kopf , von dem wir nicht mehr wissen, wie es da reingekommen ist. Sollten Ideen in der Weise adaptiert sein, daß geistiges Eigentum anderer nachweisbar ist, bitten wir von Prozessen abzusehen. Wir sind gern bereit, in der nächsten Auflage alle Namen zu veröffentlichen, die schon ähnliches oder gleiches gedacht , vorgedacht , nachgedacht oder aber wenigstens auch nicht verstanden haben, unabhängig davon, wer der Erste war , - vorausgesetzt natürlich, der Nachweis gelingt, daß es sich bei dem beanspruchten Eigentum tatsächlich um etwas "Geistiges" handelt. Auch hat der BGH entschieden , daß es kein Urheberrecht an falschen Behauptungen geben kann und nur von solchen handelt dieses Lexikon. Wenn Sie etwas finden, was richtig ist, bekommen Sie natürlich trotzdem Ihr Geld nicht zurück, da der BGH auch entschieden hat, daß, wer etwas Falsches als richtig Erkanntes kauft, in der Absicht, sich das Fehlerhafte mit Absicht wie etwas Richtiges anzueignen, keinen Anspruch auf Berichtigung oder Ersatz im Sinne der Verfälschung des vermeintlich Richtigen hat.

Mit diesem Lexikon verbinden wir die Hoffnung, daß auch der deutsche Bundestag sich künftig an den in diesem Grundwerk definierten Begriffen orientiert, damit er wenigstens von d e n Bürgern verstanden wird, die dieses Buch gekauft haben. Und das wären dann immerhin einige mehr als vorher. Die Abgeordneten bitten wir, bei Verwendung der neuen Grundbegriffe der Politik Quellenangabe und Namensnennung nicht zu vergessen. Das kommt der Auflage zugute und wenn der Verlag genug hat, auch uns. Da einige Abgeordnete inzwischen auch künstlerisch tätig geworden sind , egal ob aus Langeweile, Fraktionszwang oder kreativem Überdruck, haben wir das Lexikon nicht nur auf politischen Phrasen aufgebaut sondern auch Begriffe zu klären versucht, die zunächst als unpolitisch erscheinen wie "Volksmusik" , "Tempo 30 Zone", "homepage" oder "Papamobil".

Der des Rechnens kundige Leser wird sofort feststellen, daß er weit über 2000 Definitionen zum Preis von nur 1000 erhalten hat. Das hat seinen Grund: Wir wissen aus Erfahrung, daß der Eine oder Andere das Eine oder Andere schlecht findet. Wer irgendwelche Begriffsdeutungen bzw. Gaga - Transformationen nicht mit seinem Gewissen vereinbaren kann , kann sie durchstreichen. Selbst wenn er die Hälfte des Lexikons auf diese Weise für ungültig erklärt , bleiben immer noch 1000 Begriffe übrig. Und mehr hat er ja auch nicht bezahlt. Also keine Möglichkeit der Minderung oder Wandlung ! Hannlore Kohl und Alfred Biolek werden erfreut feststellen, daß man einige Gagaismen auch kochen kann. Roman Herzog warnen wir ausdrücklich davor, sie als neue Forderungen in seinen Erneuerungsreden zu verwenden. Rita Süßmuth empfehlen wir, sie jeweils im Dutzend als Reisespesen abzurechnen. Ulrich Klose sei schließlich davor gewarnt, sie als Rohmaterial für Lyrik zu verwenden.

Manchmal verhalten sich Gagaismen leider auch wie die A-Klasse: sie kippen einfach in ihr Gegenteil um.